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9. & 10. SSW: Unwohlsein, mein Begleiter.

9. SSW

Akupunktur wirkt gegen Unwohlsein…

Seit zwei Tagen bin ich nun schon in der 9. Woche. Verrückterweise hat die schlimme Übelkeit am Tag nach der Akupunktur nachgelassen. Nun verspürte ich nur noch morgens Unwohlsein und das bekam ich mit Nüssen in der Nacht und Zwieback am Morgen ganz gut in den Griff. Halleluja. So machte auch das Arbeiten wieder Spaß: Ich war nicht mehr so benebelt durch die Cariban und deutlich motivierter.

Es kann natürlich auch sein, dass die Übelkeit auch so zu diesem Zeitpunkt abgenommen hätte. Je nach Quelle findet man andere Ergebnisse, ab wann die Schwangerschaftsübelkeit nachlassen kann (ab der 9. Woche bis zur 15./16. Woche). Aber das war mir am Ende auch egal, Hauptsache mir ging es endlich besser.

Nun hatte ich mehr Kapazitäten mich über den komischen Geschmack im Mund zu ärgern. Ich hoffe auch sehr, dass sich der nach dem ersten Trimenon verziehen würde und ich wieder ganz normal essen werde können. Interessanterweise hatte ich nämlich dadurch null Bock auf Gemüse, was ich vorher in rauen Mengen zu mir genommen hatte. Das machte mir ein wirklich schlechtes Gewissen, heißt es doch immer, dass man sich gerade in der Schwangerschaft möglichst gesund ernähren soll. Aber ich versuchte zu denken, dass mir mein Körper schon sagen würde, was er brauchte. Außerdem nahm ich ja weiter Nahrungsergänzungsmittel zu mir, die hoffentlich die schlimmsten Mängel ausgleichen würden.

Leider machte mir essen absolut keinen Spaß mehr. Ich hatte auf nichts Lust. Und aß trotzdem die ganze Zeit gegen das ungute Gefühl im Bauch und den unangenehmen Geschmack im Mund.

… aber leider nicht lang

Übrigens hielt die Wirkung der Akupunktur nur ca. zwei Tage. Danach wurde mir wieder so flau und es so unangenehm in und um den Bauch, dass mir das schwanger sein wieder keinen Spaß mehr machte. Am Sonntag zum Beispiel schlief ich über die Maßen hinaus den ganzen Tag. Ich machte 30 min Yoga, ging am Nachmittag kurz spazieren und musste danach wieder 30 min schlafen.

Mir ging es ein wenig besser, so dass ich an manchen Tagen wieder Yoga machen konnte.

Gewichtszunahme

Zur Mitte dieser Schwangerschaftswoche merkte ich, dass meine Hosen langsam enger wurden. Sowieso war alles an meinem Bauch unangenehm. Durch die ständige Übelkeit aß und aß ich und nahm auch entsprechend zu. Bisher hielt es sich noch in Grenzen (1 – 2 kg), aber an meinen Klamotten merkte ich es deutlich. So fing ich auch schon an, mich nach Umstandskleidung umzuschauen und die ersten Sachen zu bestellen. In meinen aktuellen Klamotten war es kaum mehr auszuhalten. Ich hoffte so sehr, dass mit dem Schwinden der Übelkeit auch dieses Gefühl nachließ. Ich konnte es kaum abwarten, dass die Zeit verging und es endlich besser wurde.

Gegen Ende der 9. SSW hatte ich dann glücklicherweise auch immer mal wieder Phasen, in denen mir nicht flau/übel war. 100 %ig fit fühlte ich mich dann trotzdem nicht, aber es ging in die richtige Richtung. Vielleicht hatte ich dann doch die schlimmste Zeit hinter mir. Tabletten nahm ich immer weniger und versuchte es mit Zwieback, Nüssen, kleinen Mahlzeiten, viel Flüssigkeit. Auch mein morgendliches Yoga, auf das ich wochenlang verzichtete, konnte ich wieder beginnen. Es ging also wirklich vorwärts.

Am letzten Tag in der 9. Woche hatte ich noch einen Termin bei der Akupunktur. Da es mir schon deutlich besser ging, hatte ich überlegt, diesen Termin abzusagen. Aber um mich in diesem Zustand zu stabilisieren und ggf. auch noch etwas gegen das Sodbrennen zu machen, nahm ich den Termin trotzdem wahr.

10. SSW

Es ging weiter wie bisher. Mich begleitete ein allgemeines Unwohlsein und ich fühlte mich oft krank. Meine ganzen Verabredungen minimierte ich auf das Nötigste. Das war für mich absolut kein schöner Zustand. Ich bin ein sozialer Mensch und ich habe viel Kontakt zu meinen Freund:innen. In dieser Zeit aber war ich viel allein. Dazu kam, dass ich wenig Sport machen konnte. Das war absolut nicht gut für mich bzw. für meine Psyche. Stattdessen aß ich viel. Das tat mir auch nur bedingt gut, da für mich eine schlanke Figur zum Wohlfühlen dazugehört.

Ab und zu ging es mir zwar besser und darüber freute ich mich sehr. Cariban nahm ich nur noch selten.

Zu dieser Zeit weihte ich eine weitere Freundin ein, die sich sehr für mich freute.

(Mund)Gesundheit

Im Mund hatte ich nun ständig entzündete Stellen. War eine verheilt, kam die nächste. Auch das war unangenehm, denn ich hatte nun auch noch Schmerzen beim Essen. Ich aß auch weiterhin lange nicht so gesund, wie man es Schwangeren empfahl. Ich hatte durch das Unwohlsein einfach keinen Appetit auf gesunde Lebensmittel. Das fühlte sich zwar nicht gut an, aber ich sagte mir auch weiterhin, dass mein Körper mir sagt, was er braucht.

Nach nun vier Wochen Unwohlsein, war ich es satt. Ich hoffte inständig auf schnelle Besserung. Noch 2,5 Wochen bis zur 12. Woche… puh. Die Zeit verging SO langsam.

An einem Tag gesellten sich zu meinem allgemeinen Unwohlsein noch Kopfschmerzen hinzu. Sie gingen durch eine Kopfschmerztablette nicht weg und ich musste mich am Nachmittag krank melden und schlief erst mal 1,5 Stunden. Um 20 Uhr ging ich ins Bett, konnte dann aber erst mal nicht schlafen. Immer wieder wachte ich nachts auf, weiterhin kopfschmerzgeplagt. Gegen 4 Uhr nachts nahm ich dann noch eine Kopfschmerztablette, weil ich es einfach nicht mehr aushielt. Die half zum Glück endlich und am nächsten Morgen war ich zurück im alten Zustand: leichte Übelkeit und allgemeines Unwohlsein. Ich war immerhin wieder arbeitsfähig.

Die Ursache für die Kopfschmerzen führte ich darauf zurück, dass ich mich kaum mehr bewegte. Auch schon vor der Schwangerschaft verspannte ich schnell im Schulter-Nackenbereich und habe zum Ausgleich fast jeden Tag Sport gemacht (Yoga, Radfahren, HIIT, Kampfsport). Vieles davon ging nun nicht mehr. Kampfsport war zu gefährlich wegen möglicher Stürze und dem ganzen Springen. Für HIIT und Radfahren ging es mir zu schlecht. Yoga machte ich nur noch selten und zwar immer dann, wenn es mir einigermaßen gut ging.

Mich plagten immer mehr Verspannungen im Schulter/Nackenbereich sowie Kopfschmerzen.

Mittlerweile wachte ich nachts bis zu fünf oder sechs Mal auf. Manches Mal stand ich auch schon gegen 6 Uhr auf, obwohl ich in der ganzen Zeit im Homeoffice eigentlich nie einen Wecker stellte und normalerweise locker bis 7 Uhr schlafen würde. Naja, scheinbar ein Vorgeschmack auf die Zeit mit Kind.

In dieser Woche habe ich dann auch noch erfahren, dass mein Ex-Freund nun scheinbar nicht mehr nur ein Kind hat, sondern nun auch noch verheiratet ist. Das macht was mit mir. In der Zeit nach unserer Trennung hat er es geschafft, eine Familie aufzubauen. Und ich krebste hier rum mit meiner Beziehungslosigkeit als schwangere Solomutter. Ich empfand das als so ungerecht, da ich hart an mir arbeitete und scheinbar trotzdem nicht weiter kam. Und jetzt, schwanger, jemanden kennenzulernen, ist ja auch nicht gerade einfach. Wer nimmt mich denn in diesem Zustand? Zumal es mir ja auch körperlich so schlecht geht, dass ich mich nicht mal fähig bin, zu daten. Dabei tue ich das schon, aber es kostet mich unglaublich viel Kraft.

Nun ist sie aber auch endlich vorbei, die 10. Woche. Ich hoffe, auf baldige Besserung. Eine ebenfalls schwangere Freundin meinte, dass bei ihr schlagartig mit Beginn der 11. Woche die Übelkeit nachließ. Drückt mir die Daumen, dass es mir ähnlich gehen wird. Ich bin so müde, traurig und wütend darüber, dass es mir seit 4,5 Wochen permanent schlecht geht. Wobei ich ja schon seit ca. zwei Wochen immer steigend eine Tendenz der Besserung sehe. In meiner alten Kraft bin ich aber lange noch nicht.

Das Arbeiten fiel mir in diesen zwei Wochen recht schwer. Oft war ich durch die Medikamente benebelt und antriebslos. Das Unwohlsein macht eh keine Laune auf Arbeit. Dabei arbeite ich sonst sehr gerne und schaffe viel weg. Das war für mich kaum auszuhalten. Oft habe ich in der letzten Zeit früher Feierabend gemacht und so einige meiner Überstunden abgebummelt. Die ich eigentlich für anderes verwenden wollte. Aber gut, so ist es jetzt.

Ein Gedanke zu „9. & 10. SSW: Unwohlsein, mein Begleiter.

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