In meinem letzten Posting hatte ich von meiner Angst gesprochen, dass es dieses Mal wieder nicht geklappt hat. Nachdem ich allerdings mittags nach einem Arbeitstermin nach Hause kam und sich meine Periode trotz ES+16 immer noch nicht ankündigte, habe ich mir gedacht, dass ich nun testen muss, um zu schauen woran es liegen könnte. Ich habe mir alles andere eher vorgestellt, als dass es endlich geklappt haben könnte. Dass ich kein Eisprung im Zyklus hatte, da ich den ja nicht gespürt hatte. Oder durch Zysten aufgrund des Ziehens während meiner Reise. Oder dass das Progesteron, meine Periode immer noch unterdrückte.
Mir wurde immer mehr bewusst, wie sehr mich die vorherigen Fehlversuche belasteten. Ich hatte mittlerweile wirklich Angst davor zu testen.
2. Schwangerschaftstest
Da ich mich aber auf die Suche nach einer Möglichkeit für das Ausbleiben meiner Regel machen musste, fasste ich allen meinen Mut zusammen und machte einen zweiten Schwangerschaftstest. Die Kontrolllinie färbte sich schnell lila. Gebannt schaute ich auf den Teststreifen.
Und wieder weg.
Und wieder hin.
Zeigte sich da etwa eine zweite Linie?
Nein, das bildete ich mir nur ein.
Moment, doch, da kommt was.
Was erst nur sehr zart daherkam, wurde nach und nach immer stärker.
Ich bin schwanger!
Ich freute mich riesig und konnte mein Glück gar nicht fassen. Nach dem ersten innerlichen Jubel musste ich vor Freude ein bisschen weinen. Endlich war es geschafft. Im 4. Versuch. Ich war irre glücklich. Keine ständigen Besuche mehr in der Kinderwunschklinik, keine weiteren Kosten, keine IVF. Einfach nur ein Baby, das in mir wachsen würde. Mein Nesthäkchen.
Dann wusste ich gar nicht, wohin mit mir. Mir fiel ein, dass ich in der Kinderwunschklinik anrufen müsste, um von meiner Schwangerschaft zu berichten. Sicherlich würden sie auch noch einen Bluttest machen wollen. Also rief ich direkt an. Die Frau am anderen Ende der Leitung gab mir einen Termin drei Tage später, einem Montag. Und sie bestätigte mir auf Nachfrage, dass meine Ärztin mich zum Ergebnis noch am Tag der Entnahme anrufen würde.
Oh man, das war alles sehr aufregend. Ab jetzt hieß es (noch mehr) auf meine Ernährung achten. Und es ratterte direkt los: Wenn der Test am Montag auch positiv sein sollte, geht es los mit der Suche nach einer Hebamme, einem Geburtsvorbereitungskurs, einer Krippe, etc. Wie sehr ich mich freute, endlich neue Dinge zu machen als immer nur wieder auf meinen Zyklus zu warten, irgendwelche Medikamente in mich zu stopfen und wieder und wieder die Kinderwunschbehandlung über mich ergehen zu lassen. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Jetzt musste nur weiterhin alles gut weiter laufen. Aber da war ich ganz positiv gestimmt und freute mich sehr auf die neue Zeit. Und das Kind würde genau zu meiner Wunschzeit auf die Welt kommen – wie genial ist das denn bitte?!
Blutabnahme zur hCG-Bestimmung
Heute bin ich 4 Wochen und 5 Tage schwanger. 🙂 Da ich im Nachgang zur Blutabnahme in der Kinderwunschklinik keine böse Überraschung erleben wollte, habe ich am Morgen vorher noch einen Schwangerschaftstest gemacht. Ich fühlte mich nach wie vor schwanger. Meine Brüste waren leicht druckempfindlich und leicht vergrößert. Ansonsten merkte ich aber nichts. Da die Situation so neu und ungewohnt für mich war, kam vor, dass ich vergaß, dass ich schwanger war.
Jedes Mal, wenn es mir wieder einfiel, überkam mich ein Glücksgefühl. Gleichzeitig musste ich auch immer wieder meine Brüste auf ihre Druckempfindlichkeit prüfen, ob sie noch da ist und nicht durch einen möglichen Abort schwächer geworden ist. Dass der Urintest am heutigen Morgen wieder positiv war, war für mich daher zwar irgendwie selbstverständlich, gleichzeitig erleichterte mich das Ergebnis sehr.
Nun war ich total gespannt auf das Ergebnis des Bluttests. Die beta-HCG-Bestimmung konnte noch mal viel mehr aussagen als einfach nur „schwanger“ oder „nicht schwanger“. Sie konnte einen Hinweis auf die Entwicklung des Embryos und auf eine Mehrlingsschwangerschaft geben. Da die Schwangerschaftsanzeichen bei Mehrlingsschwangerschaften oft stärker sind und ich ja bis auf die Druckempfindlichkeit nichts spürte, ging ich davon aus, dass in mir ein Einling heranwuchs. Auch, wenn ich eventuell mit zwei Follikeln ins Rennen gegangen bin. Das war ich ja auch schon mal und bin in dem Zyklus gar nicht schwanger geworden. Mehr dazu sollte ich dann aber später erfahren.
Generell wird für mich heute an ES+19 ein Wert zwischen 426 und 2.976 erwartet. Ich bin sehr gespannt, wo meiner liegen wird.
Die Blutabnahme
Auf dem Weg zur Kinderwunschklinik habe ich mich schon darüber gefreut, dass ich vermutlich heute das letzte Mal dorthin fahren müsste. Alle anderen Untersuchungen würde ich dann bei meiner neuen Frauenärztin machen. Ich hatte dann auch richtig Glück: In der Kinderwunschklinik ist der Rechner bei der Blutentnahme ausgefallen. Sie konnten aus irgendeinem Grund nur Blutabnahmen für hCG-Bestimmungen machen. Und da ich – bei vollem Wartezimmer – die einzige war, bei der das der Fall war, war ich viel schneller wieder draußen als ich dachte. Ich fragte die Frau, die mir das Blut abnahm noch, ob Frau Dr. G. sich noch heute bei mir melden würde, was sie bestätigte. Dann fragte ich, ob das so gegen die Mittagszeit sein würde, was sie ebenfalls bestätigte. Somit konnte ich mich drauf einstellen, ab mittags mit ihrem Anruf zu rechnen.
Dann fing die Wartezeit bis zum Anruf von Frau Dr. G. an. Um 16:30 Uhr hatte ich immer noch nichts von Frau Dr. G. gehört. Da die Klinik um 17:30 Uhr schließen sollte, griff ich kurzerhand zum Telefon und rief dort selbst an. Der Dame am anderen Ende der Leitung sagte ich, dass ich mich nach meinem Blutuntersuchungsergebnis erkundigen wollte, da man mir gesagt hätte, man würde sich noch heute bei mir melden. Nach einem Moment teilte sie mir mit, dass Frau Dr. G. gerade noch in einer Untersuchung sei, mich aber in 10-15 min anrufen würde.
Es dauerte dann nicht mal 5 min, bis sie mich anrief. Ich war sehr gespannt, was sie mir mitteilen würde.
Meine Blutergebnisse
„Die Blutwerte sehen sehr gut aus, sie sind tatsächlich schwanger!“ flötete Frau Dr. G. mir mit Glückwünschen entgegen. „Der Wert ist sehr hoch„, ergänzte sie und fügte hinzu: „Wenn das man nicht zwei sind.“ Völlig überwältigt bedankte ich mich für die guten Neuigkeiten, die Behandlung und alles. Dann erkundigte sie sich, wie ich es gerne weiter handhaben wollte. Ob ich noch einmal zu ihr zu einer Untersuchung kommen wollte, oder ob ich direkt zu meiner Gynäkologin wechseln würde. Da meine Gynäkologin nicht so weit von mir entfernt wohnt, habe ich ihr mitgeteilt, dass ich letztere Variante wählen würde.
Sie empfahl mir, für die nächste Woche einen Termin bei meiner Gynäkologin zu vereinbaren und sie im Anschluss daran über das Ergebnis zu informieren. Sie würde gerne wissen wollen, ob es nun ein Baby oder zwei Babies seien. Auch bat sie darum, mich nach Ende der 12. Woche noch mal zu informieren, wie der Stand sei. Beides sagte ich ihr gerne zu.
Ich habe mich dann noch mal nach dem genauen hCG-Wert erkundigt. Sie sagte mir, dass sie mir die Ergebnisse direkt per Mail schicken würde. Dann verabschiedeten wir uns und ich schaute sofort in mein Postfach. 1948 mlU/ml. Das war in der Tat recht hoch, aber noch im Normbereich.
Ich war einfach nur happy, happy, happy. Ich hatte es geschafft. Ich war schwanger.
Kurz danach griff ich wieder zum Telefon und rief bei meiner Frauenärztin an.
3 Gedanken zu „Bin ich jetzt schwanger, oder was?!“
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