In meinem letzten Beitrag habe ich berichtet, dass ich Mitte letzten Jahres meinen ersten Termin in einer Kinderwunschklinik hatte. Der Termin war zum Teil recht ernüchternd für mich. Unter anderem, weil ich die ein oder andere „Hausaufgabe“ erhalten habe, bevor eine Behandlung beginnen würde. Eine davon: Die Corona-Impfung. Ach ja, da war ja noch diese Pandemie, die zu der Zeit auf dem Globus grassierte. Das war schon die erste Herausforderung für mich, da zu dem Zeitpunkt nur bestimmten Personen eine Impfung rechtlich zustand. Und einen Booster sechs Wochen brauchte es auch noch. Von schnellem Voranschreiten in meinem Vorhaben war da also nicht mehr die Rede. Was für ein Dämpfer! Nach ein paar Tagen der Ohnmacht hatte ich mich wieder gesammelt und war bereit, die Herausforderung anzugehen.
Als erstes habe ich auf der Seite unsere städtischen Impfzentrum geschaut. Dort verwies man auf die rechtlich vorgegebene Priorisierung. Für mich als gesunde Frau in den End-30ern also eine Sackgasse.
Als zweites habe ich bei meiner Hausärztin angefragt. Sie verwies mich an das Impfzentrum in der Stadt. Da kam ich bekanntlich nicht weiter. Wieder eine Sackgasse.
Was lag in meinem Fall als drittes näher, in meiner gynäkologischen Praxis anzurufen? Dort teilte man mir aber auch nur mit, dass sie dort nicht impfen würden. Ich sollte es doch beim Impfzentrum versuchen oder bei meiner Hausärztin. Also wieder ein Dead-End.
Es war zum Verzweifeln. Ich bin nicht der Typ, der sich aufdrängt oder gegen die Regeln verstößt. Mir also irgendwo einen Platz zu besorgen, der mir nicht zusteht, stand mir also auch fern.
Irgendwann habe ich von einer befreundeten Ärztin erfahren, dass mein HNO-Arzt impfen würde und habe dort angerufen. Die Sprechstundenhilfe teilte mir mit, dass ich mich auf die Warteliste setzen lassen könnte. Was ich natürlich tat. Platz 600 irgendwas hatte ich dann. Immerhin.
Ein paar Wochen später wurde ich von meiner HNO-Praxis angerufen und habe Mitte Juni 2021 einen Impftermin erhalten. Das war sogar noch, bevor die Priorisierung in Deutschland aufgehoben wurde. Ich war nicht nur wegen der geplanten Schwangerschaft sehr glücklich darüber. Auch war ich in Sorge über eine Corona-Infektion und mögliche Nebenwirkungen. Nebenwirkungen, die mir auch einen Strich durch meinen Single Vom-Plan machen könnten. So wie z. B. an Long-Covid zu erkranken und keine Energie mehr für das eh schon anstrengende Single Moment-Dasein aufbringen zu können. Insofern: Yippie Yeah! Die erste Impfdosis habe ich regelrecht gefeiert. Doppelte Freude gab es, da ich die Corona-Impfung sehr gut vertragen habe. Ende Juli hatte ich dann standardmäßig den zweiten Impftermin. Auch diese Impfung habe ich sehr gut vertragen. Nun hatte ich nicht nur einen Schutz gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung, sondern auch meine erste Hürde auf dem Weg zur Schwangerschaft geschafft.
3 Gedanken zu „Corona-Impfung für Nicht-Priorisierte“
Kommentare sind geschlossen.