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Ersttrimesterscreening

Den Termin für mein Ersttrimesterscreening habe ich in einem Pränatalzentrum unserer Stadt gemacht. Der Termin selbst fand in der 13. Woche statt. Laut Assistenz würden sie die Ersttrimesterscreenings am liebsten in der 13. Woche durchführen. Ich sollte drei Tage vor dem Termin nicht mehr meinen Bauch eincremen, da dies die Bildqualität einschränken würde und so die Untersuchung erschweren könne.

Eine Freundin von mir bot mir an, mich zu dem Termin zu begleiten. Da es sein könnte, dass ich während der Untersuchung schlechte Neuigkeiten erhalte, war es mir ganz recht, nicht alleine zu gehen.

Insgesamt habe ich für das Ersttrimesterscreening inklusive einem Test auf Präeklampsie 230 € gezahlt. Da es sich nicht um eine klassische Vorsorgeuntersuchung handelt, habe ich die Kosten selbst getragen. Weil ich in Sachen Gesundheit meines Nesthäkchens so sicher wie möglich gehen wollte, wollte ich diese Untersuchung unbedingt machen.

Lange mussten wir nicht im Wartezimmer warten. Zuerst wurde ich über die Methode und ihre Aussagekraft aufgeklärt. Dann fragte mich die Pränataldiagnostikerin nach meinem Alter, dem Alter des Vaters, Vorerkrankungen in der Familie der Eltern, ob ich Medikamente nehme, rauche, etc. Alle diese Werte brauchte sie für die Auswertung des Screenings.

Dann durfte ich mich auf die Liege neben das Ultraschallgerät legen und wir starteten mit der Untersuchung. Sehr cool war, dass der Bildschirm riesig war und wir so die ganze Untersuchung beinahe wie im Kino einen Film verfolgen konnten.

Die Ärztin meinte zu Beginn des Screenings, dass sie die ganze Zeit sagen würde, was sie sieht. Wenn sie nichts sagen würde, würde sie sich konzentrieren. Und dann ist sie alles durchgegangen: Kopf, Füße, Beine, Arme, Hände, Finger, Gesamtlänge, Herzklappen, Kopf, selbst meine Gefäße des Mutterkuchens. Sie hat festgestellt, dass meine Plazenta an der Hinterwand der Gebärmutter liegt, weshalb ich wohl eher früher als später Kindsbewegungen spüren würde.

Der Rücken ist geschlossen“, meinte sie einmal. Immer wieder warf sie ein, dass alles gut aussehe. Explizit nannte sie auch die „sehr dünne“ Nackenfalte. Wie beruhigend das alles war.

Während des Ersttrimesterscreenings beschrieb die Pränataldiagnostikerin durchgehend, was sie auf dem Bildschirm sah.

Dann fragte sie mich, ob ich ein 3D-Bild sehen wollte. „Manchmal seien die sehr süß, manchmal auch ganz schrecklich„, warnte sie mich vor. Ich sagte zu und dann bekam ich eins, auf dem das Baby ganz normal aussah.

Es ist schon abgefahren, was man alles sehen konnte. Ich fand das total beeindruckend.

Am Ende gab sie alle Parameter aus der Untersuchung und meine zu Beginn mitgeteilten Informationen in ihren Computer ein. Das Programm errechnete dann die Wahrscheinlichkeit für die Trisomien 13, 18 und 21. Für eine Frau in meinem Alter (40) liegt die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit Trisomie 21 zu bekommen ansich bei 1:71. Also schon echt hoch. Anhand der gemessenen Parameter und zusätzlichen Informationen (Alter Spender, etc.) wird die Wahrscheinlichkeit dann entsprechend angepasst. Sie meinte, dass man eine Wahrscheinlichkeit anstreben würde, die um den Faktor 1000 besser sei. In meinem Fall also 1:7100. Mein Wert lag bei über 1:8000. Also noch einen Ticken besser. Auch wenn ich mich jetzt wiederhole, aber mich hat das dermaßen beruhigt. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Wahrscheinlichkeit in meinem Alter einfach wirklich hoch ist, ein Kind mit einem veränderten Chromosomensatz zu bekommen.

Die Ärztin meinte übrigens, dass für den Fall, dass nach einem Ersttrimesterscreening noch Biopsien durchgeführt werden sollten, diese zwar ein Abort-Risiko beinhalten würden. Dies sei aber im Grund zu vernachlässigen im Vergleich zum ohnehin existierenden Abortrisiko, das in höheren SSWs bestünde. Das hat mich auch noch mal total beruhigt. Denn dann könne man eine Biopsie ja doch mit ruhigerem Gewissen durchführen. Ich zumindest.

Einen Großteil der Ultraschallbilder aus dem Ersttrimesterscreening habe ich kostenfrei auf einem USB-Stick mitbekommen. Das fand ich einen super Service.

Im Anschluss haben sie mir noch Blut für PAPP-A und beta-HCG abgenommen. Die Ergebnisse fließen auch noch in die Berechnung ein. Das finale Ergebnis erhält meine Frauenärztin noch mal schriftlich.

Auch wenn die Kosten durch meine Krankenkasse nicht erstattet werden, war ich total froh, dass ich das Ersttrimesterscreening gemacht habe. Dank der Ergebnisse war ich sehr beruhigt. Und das Baby so lange zu sehen und Fotos mitbekommen zu haben war sehr erfreulich für mich.

Jetzt muss nur noch das Ergebnis des NIP-Tests gut ausgehen und dann bin ich 100 % entspannt.