Es war klar, dass ich irgendwann einmal krank werden würde. Und dass es dann richtig anstrengend mit Luzia werden würde. Trotzdem bin ich davon ausgegangen, dass ich dann erst mal eine Erkältung bekäme, die mich zumindest noch einigermaßen funktionieren ließ. Aber Pustekuchen. Es war. Tadaa: Eine Brustentzündung. Mit Fieber, Gliederschmerzen und Mattigkeit. Richtig elend habe ich mich gefühlt.

Als es anfing habe ich mich zunächst durch den Tag gekämpft. Ich habe versucht, mir mit Ibuprofen selbst zu helfen. Nach 24 h ist es allerdings nicht besser geworden und das Fieber stieg. Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich mir Unterstüzung von Freunden erbete. Aber da es mir so elend ging, habe ich es doch getan.
Wichtig: Hilfe holen!
Eine gute Freundin kam am Abend und hat sich um Luzia gekümmert und auch mich mit Tee und Gesellschaft versorgt. Das Beste aber war, dass sie mich dazu gedrängt hat, den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu kontaktieren. Der kam ca. zwei Stunden später zu mir nach Hause. Ich habe als erstes ein Antibiotikum bekommen. Der Arzt (kein Gynäkologe) meinte, ich hätte zwei Optionen: (1) Sofort ins Krankenhaus, das wäre ihm die liebste und (2) zu Hause zu bleiben und wenn es nicht besser würde, am nächsten Morgen ins Krankenhaus zu gehen. Sollte es mir besser gehen, sollte ich auf jeden Fall auch zu meiner niedergelassenen Gynäkologin gehen. Ich habe mich aufgrund der Situation mit Luzia für Option 1 entschieden.
Der Arzt hat mir die Überweisung ins Krankenhaus trotzdem direkt ausgestellt. Er sagte noch, dass je nachdem, wie schlimm es sei, es ggf. operiert werden müsste. Mindestens aber müsste ein Ultraschall gemacht werden. Mich hat das sehr erschrocken und war froh, dass ich dort angerufen hatte. Wie dramatisch die Situation war bzw. werden könnte, war mir nicht bewusst.
Meine Freundin hat vorsichtshalber noch bei uns übernachtet. Das war natürlich auch noch mal gut. Nachts habe ich mein Bett noch mal ordentlich vollgeschwitzt. Mein Körper hatte echt was zu tun.
Gott sei dank ging es mir am nächsten Morgen merklich besser, so dass ich mir den Gang ins Krankenhaus sparen konnte. Bei meiner Gynäkologin war ich dann trotzdem. Der Ultraschall zeigte die Entzündung deutlich. Die Ärztin verschrieb mir ein Folgerezept für das Antibiotikum gab mir weitere Tipps zur Therapie. Seit dem Morgen ging es mir aber stetig besser und ich war schnell wieder fit. Sollte das noch mal passieren (was ich nicht hoffte), wüsste ich wenigstens gleich, was zu tun wäre. In jedem Fall war ich froh, nicht mehr krank zu sein. (Ernsthafter) Krank sein als Solomutter ist echt mit das Schlimmste, was einem passieren kann.